Ackermann, Martin (2020). Göttliche Mutter der unsterblichen Glückseligkeit. Eine netzwerkanalytische Studie zu Charismatisierungsprozessen um Mātā Amṛtānandamayī Devī. (Thesis). Universität Bern, Bern
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Abstract
Diese Studie befasst sich mit dem Zusammenhang von Charismatisierung und Netzwerkprozessen um Mātā Amṛtānandamayī Devī, meist Amma (auf Malayālam „Mutter”) genannt. Der Begriff Charisma, welcher als bündelndes Konzept in die Netzwerkanalyse integriert wird, bleibt im relationalen Sinne konsequent in der Beziehung verankert: In der Zuschreibung von ausserordentlichen Qualitäten wird das Subjekt oder Objekt der Zuschreibung charismatisiert. Amma und ihre Devotees werden als soziales Netzwerk konzeptualisiert, wobei der Fokus auf die Situation in der Schweiz und Schweizer Devotees in Amritapuri (indisches Zentrum) gerichtet wird. Zahlreiche online Primärquellen und Bücher von Senior Devotees (inkl. Hagiografie), Feldforschungstagebücher (teilnehmende Beobachtung) und über 20 Leitfadeninterviews mit Schweizer Devotees in Amritapuri und der Schweiz bilden die Datengrundlage und werden hinsichtlich ihrer netzwerkanalytischen Bausteine durchkämmt: Amma und die Devotees als Knoten, die Beziehung zwischen Amma und Devotees oder Devotees untereinander als Kanten und schliesslich Triaden unter Einbezug Ammas als Vermittlerin und im Hinblick auf die Position bestehender Devotees als Gatekeeper. Ammas Darshan in Form der Umarmung - für viele Devotees bewegende und inspirierende Begegnungen - ist zu ihrem Markenzeichen geworden. Die Studie zeichnet nach wie sich Ammas Netzwerk durch die Vermittlung von Devotees an potentiell interessierte Menschen global und in der Schweiz ausgebreitet hat. Die Transformation der gebürtigen Sudhamani Idhamannel aus Kerala zum globalen Guru mit dem Titel Mātā Amṛtānandamayī Devī („Göttliche Mutter der unsterblichen Glückseligkeit”) wird durch die Analyse der Charismatisierungen in den offiziellen Veröffentlichungen von Ammas spiritueller Organisation dargestellt. In unterschiedlichen Rollen (als göttliche Mutter, Guru, Wohltäterin, innere Amma) agiert Amma mit ihren Gegenübern (als Kinder, SchülerInnen, Begünstigte, Devotees). Diese Beziehungen werden in der Studie mithilfe des Datenmaterials herausgearbeitet. Die Nähe zur „Mutter” ist sowohl Ziel innerer Ausrichtung als auch physischer Kontaktchancen. An Amma- Events mit tausenden TeilnehmerInnen, und bei kleineren, spontanen Begegnungen mit und um Amma, wird Ammas postulierte Aussergewöhnlichkeit durch OrganisatorInnen strukturiert und durch die Anwesenden abgebildet und auf diese Weise erfahrbar. Die fortwährende Charismatisierung von Amma als normative Praxis unter Devotees, ist Eckpfeiler des daraus generierten Charisma-Netzwerks um Amma.
Item Type: | Thesis |
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Dissertation Type: | Single |
Date of Defense: | 20 March 2020 |
Subjects: | 200 Religion 200 Religion > 290 Other religions |
Institute / Center: | 06 Faculty of Humanities > Department of Art and Cultural Studies > Institute for the Science of Religion |
Depositing User: | Hammer Igor |
Date Deposited: | 09 Oct 2020 13:20 |
Last Modified: | 09 Oct 2020 13:20 |
URI: | https://boristheses.unibe.ch/id/eprint/2244 |
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