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Resonanz durch Suffizienz: Wie eine suffiziente Lebensweise Resonanz und somit ein gutes Leben befördert

Schild, Kirstin (2021). Resonanz durch Suffizienz: Wie eine suffiziente Lebensweise Resonanz und somit ein gutes Leben befördert. (Thesis). Universität Bern, Bern

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Abstract

In der vorliegenden Arbeit werden Antworten auf die Frage gegeben, inwiefern eine suffiziente Lebensweise ein gutes Leben fördern kann. Eine suffiziente Lebensweise zeichnet sich durch verschiedene Verhaltensweisen aus, die im Kern beinhalten, dass möglichst wenige natürliche (insbesondere nicht-erneuerbare) Ressourcen verbraucht werden ohne dass dadurch die Lebenszufriedenheit eingeschränkt wird. Zudem umfasst sie entsprechende Werte und Einstellungen wie das Streben nach Ressourcenschonung, ein verantwortungsvoller Umgang mit der Mitwelt und die Orientierung an inter- und intragenerationeller Gerechtigkeit sowie das Verfügen über die Fähigkeit zur Selbstreflexion und zu Selbstwirksamkeit. Der Definition eines guten Lebens wurde die Theorie der Resonanz nach Hartmut Rosa (2016) zugrunde gelegt. Entsprechend wird ein gutes Leben definiert als eines, das von stabilen Resonanzachsen durchdrungen ist und somit wiederkehrende Resonanzerfahrungen ermöglicht. Unter Resonanz wird eine Beziehung zu Ausschnitten der Welt bezeichnet, die auf gegenseitigem Berühren und Berührtwerden sowie Prozessen der Anverwandlung und Transformation beruhen. Die Fragestellung wurde im Hinblick auf drei Bereiche des menschlichen Lebens untersucht, welche sowohl für Suffizienz als auch für Resonanz von zentraler Bedeutung sind: • Die Beziehung zu den (materiellen) Dingen • Die Beziehung zur Natur • Die Beziehung zu bzw. die Wahrnehmung von Zeit. Es konnte u.a. gezeigt werden, dass bezogen auf die Beziehung zu den Dingen eine bewusst gewählte, kleine Auswahl, die über lange Zeit genutzt wird, besonders geeignet ist, um Erfahrungen der Resonanz mit diesen Dingen zu machen. Dabei handelt es sich um eine zentrale Praxis einer suffizienten Lebensweise, die eine in materieller Hinsicht einfache Lebensführung anstrebt, eine tiefe Fluktuation von Gegenständen aufweist und diese bei Defekten repariert oder zweckentfremdet verwendet. Im Kontext der Beziehung zur Natur liegt das besondere Potential einer suffizienten Lebensweise für Resonanz u.a. darin, dass sich die Kluft zwischen Sein und Sollen, d.h. zwischen dem, was als richtig erachtet wird und den tatsächlich vollzogenen Verhaltensweisen als verhältnismässig klein erweist und die Natur zudem mit starken Werten belegt wird, was beides die Wahrscheinlichkeit von Resonanzerfahrungen erhöht. Und schliesslich ermöglicht das einer suffizienten Lebensweise inhärente Streben nach Langsamkeit, Fokussierung und einem achtsamen Umgang mit sich und der Mitwelt, Erfahrungen von Resonanz, da die sie bedingenden Anverwandlungsprozesse auf eine aufmerksame und über eine gewisse Zeit andauernde Auseinandersetzung mit Weltausschnitten angewiesen sind. Die Arbeit schliesst mit einem religionswissenschaftlichen Exkurs, der Parallelen und Unterschiede zwischen einer bestimmten Auffassung der religiös verstandenen Askese und einer suffizienten Lebensweise aufzeigt.

Item Type: Thesis
Dissertation Type: Single
Date of Defense: 3 March 2021
Subjects: 300 Social sciences, sociology & anthropology
Institute / Center: 06 Faculty of Humanities > Department of Art and Cultural Studies > Institute for the Science of Religion
10 Strategic Research Centers > Centre for Development and Environment (CDE)
Depositing User: Hammer Igor
Date Deposited: 26 Oct 2021 12:20
Last Modified: 26 Oct 2021 12:28
URI: https://boristheses.unibe.ch/id/eprint/3028

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