BORIS Theses

BORIS Theses
Bern Open Repository and Information System

ex manubiis fecit. Die architektonische Manifestation des Triumphes in Rom

Geisseler, Sebastian (2017). ex manubiis fecit. Die architektonische Manifestation des Triumphes in Rom. (Thesis). Universität Bern, Bern

[img]
Preview
Text
17geisseler_s.pdf - Thesis
Available under License Creative Commons: Attribution-Noncommercial-No Derivative Works (CC-BY-NC-ND 4.0).

Download (64MB) | Preview

Abstract

Die vorliegende Studie untersucht mit diachronem und multidisziplinärem Ansatz das Verhältnis kriegerischer Memoria und ihrer monumentalen architektonischen Manifestation im Sinne einer manubialen Bautradition in Rom und zeigt dabei die vielschichtigen Transformationsprozesse einer baulich akzentuierten Kriegsmemoria zwischen Republik und Kaiserzeit auf. Das in republikanischer Zeit entstandene Konzept manubialer Monumente, geschlossener, auf den Bauherrn fokussierter, häufig durch ein votum legitimierter Repräsentationsräume persönlicher militärischer Leistung blieb bis in trajanische Zeit Ausdrucksmittel einer perpetuierten individuellen Sieghaftigkeit. Spezifische Konzepte, Architektur, Ausstattung und die topographische Verortung dieser Monumente ermöglichten, die eigenen Erfolge innerhalb der militärisch-sakralen Erinnerungslandschaft Roms repräsentativ zu verstetigen und in die glorreiche Geschichte römischer Sieghaftigkeit einzureihen. Die Transformation von einer agonalen Kriegsmemoria republikanischer Zeit hin zu einer auf den Prinzeps beschränkten repräsentativen Auslegung militärischer Erfolge, wird anhand der Entwicklung manubialer Bauten und der sukzessiven Marginalisierung einer entsprechend artikulierten aristokratischen Kriegserinnerung aufgezeigt. Die manubiae als eine aus der Beutedistribution resultierende Finanzressource verlieren im Rahmen dieser Prozesse ihre einst ökonomische Bedeutung für die Realisierung entsprechender Monumente und werden zu einer die spezifischen und traditionsgebundenen Repräsentationspraktiken in antiquierter Manier unterstreichenden Chiffre. Die vorliegende Studie verdeutlicht die Appropriation, die Veränderung, aber auch die Beständigkeit republikanischer Repräsentationskonzepte im Kontext der Herausbildung prinzipaler Herrschaftsformen. Sie eröffnet neue Perspektiven und Interpretationsansätze in Bezug auf die eigentliche Funktion monumentaler stadtrömischer Architektur, insbesondere auch der „Kaiserforen“, jener Bauten, welche eindrücklich den Wandel architektonischer Inszenierung des immer wieder neu zu begründenden kaiserlichen Führungsanspruchs verdeutlichen, an dessen Ende die heroische Sieghaftigkeit des immerfort triumphierenden Herrschers stand, welche die einer agonalen Repräsentationspraktik entsprungenen manubialen Monumente obsolet werden liess.

Item Type: Thesis
Dissertation Type: Single
Date of Defense: 20 September 2017
Subjects: 900 History > 930 History of ancient world (to ca. 499)
Institute / Center: 06 Faculty of Humanities > Department of History and Archaeology > Institute of History
Depositing User: Hammer Igor
Date Deposited: 31 Oct 2024 14:19
Last Modified: 31 Oct 2024 23:25
URI: https://boristheses.unibe.ch/id/eprint/5549

Actions (login required)

View Item View Item