Ruchti, Lars (2020). Die Regulierung von Kryptowährung als verfassungsrechtliches Problem. (Thesis). Universität Bern, Bern
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Abstract
Die vorliegende Dissertation untersucht mögliche Regulierungsansätze für digitale Währungen, die auf Blockchain-Technologie basieren und einen dezentralisierten Geldaustausch ohne zentrale Instanz ermöglichen (sogenanntes Kryptogeld). Ein bekanntes Beispiel für Kryptogeld ist Bitcoin, das 2009 von einer unbekannten Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto eingeführt wurde und sich seither als eine der prominentesten und wertvollsten Formen digitaler Währung etabliert hat. Charakteristisch für Bitcoin ist die öffentlich zugängliche Blockchain-Datenbank, in der alle Transaktionen transparent aufgezeichnet sind. Neben Bitcoin werden in dieser Arbeit auch Kryptowährungen berücksichtigt, die durch Verschleierungstechniken (Obfuskation) verhindern, dass Transaktionen von Dritten eingesehen werden können. Der erste Teil der Dissertation gibt einen Überblick über das Konzept von Geld und seine Funktionen sowie über den historischen Wandel seiner Natur. Bereits hier wird deutlich, dass Geld als universelles Tauschmittel wesentliche individuelle und gesellschaftliche Interessen bedient. Zudem werden alternative bzw. komplementäre Zahlungsmittel vorgestellt und Kryptowährungen als innovative, potenziell disruptive Formen solcher Zahlungsmittel eingeordnet. Im zweiten Teil der Arbeit wird die aktuelle Regulierung von Kryptowährungen analysiert, wobei der Schwerpunkt auf Gesetzgebungen zur Bekämpfung der Geldwäsche liegt. Es zeigt sich, dass bestimmte Aspekte im Umgang mit Kryptowährungen bereits reguliert sind, jedoch bestehende Regelungen lückenhaft und in ihrer Reichweite variabel sind. Der dritte Teil der Dissertation widmet sich den grundrechtlichen Implikationen möglicher Regulierungsansätze für Kryptowährungen. Diskutiert werden Vorschläge wie die Einführung einer Obergrenze für Anonymität sowie Meldepflichten sowohl beim Bezahlen als auch beim blossen Halten von Kryptowährungen. Obwohl gewichtige öffentliche Interessen für eine Regulierung von Kryptowährungen sprechen, müssen solche Massnahmen stets den Massstäben für Grundrechtseingriffe standhalten. Bei dieser Prüfung zeigt sich, dass eine Meldepflicht als nicht gerechtfertigter Eingriff in Grundrechte anzusehen ist, während eine Obergrenze für Annahme von Kryptogeld grundsätzlich als zulässig betrachtet werden kann.
Item Type: | Thesis |
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Dissertation Type: | Single |
Date of Defense: | 4 December 2020 |
Subjects: | 300 Social sciences, sociology & anthropology > 340 Law |
Institute / Center: | 02 Faculty of Law |
Depositing User: | Hammer Igor |
Date Deposited: | 06 Dec 2024 12:55 |
Last Modified: | 06 Dec 2024 23:25 |
URI: | https://boristheses.unibe.ch/id/eprint/5665 |
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