BORIS Theses

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Making Sense of Critical Incidents: Navigating Reliability and Rehabilitation in a Swiss Correctional Facility

Geurtzen, Catharina J. A. (2024). Making Sense of Critical Incidents: Navigating Reliability and Rehabilitation in a Swiss Correctional Facility. (Thesis). Universität Bern, Bern

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Abstract

Gesellschaften delegieren häufig kollektive Aufgaben mit hohem Zuverlässigkeits- und Sicherheitsgrad wie Gesundheitsversorgung, Energieerzeugung und Strafjustiz an spezialisierte Organisationen mit hoher Zuverlässigkeit und Sicherheit (High Reliability Organizations, oder HROs) wie Krankenhäuser, Kraftwerke und Justizvollzugsanstalten. HROs zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, in komplexen und gefährlichen Umgebungen kontinuierlich zu arbeiten und dabei eine nahezu fehlerfreie Leistung aufrechtzuerhalten und sich auf potenzielle Zuverlässigkeits- und Sicherheitsbedrohungen vorzubereiten. Von entscheidender Bedeutung ist dabei der Prozess der Sensibilisierung, oder auch ‘Sensemaking’, insbesondere als Reaktion auf Frühindikatoren oder „Hinweise“ auf kritische Vorfälle, die eine Bedrohung für die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Organisation und damit auch für das Wohlergehen der Gesellschaft darstellen. Um den Sensemaking-Prozess in HROs zu untersuchen, wurden neun kritische Vorfälle in einer Justizvollzugsanstalt analysiert. Eine Justizvollzugsanstalt ist eine sehr spezifische Art von HRO, die im Umgang mit Zwischenfällen erfahren ist. Sie ist auf ein rasches Sensemaking angewiesen, um kurzfristige Schwächen in der Sicherheit zu vermeiden, aber auch, um das Ziel der Rehabilitierung der ihr anvertrauten Personen zu erreichen und damit langfristig die Sicherheit der Gesellschaft zu gewährleisten. Diese doppelten Ziele führen zu interessanten und lehrreichen Spannungen auf der Makro- (Gesellschaft), Meso- (Organisation) und Mikroebene (Personal/eingewiesene Person), deren Untersuchung neue Einblicke in die Forschungsfrage liefert: Wie gehen HROs mit kritischen Zwischenfällen um? In dieser Dissertation wird ein konzeptionelles Modell vorgestellt, das die routinemäßigen Sensemaking-Praktiken als Reaktion auf kritische Vorfälle detailliert beschreibt und Zusammenbrüche im Sensemaking erklären kann. Zweitens wird eine Typologie von vier Sensemaking-Ansätzen vorgestellt, die auf den relationalen Aspekten des Sensemaking basiert und auch Zusammenbrüche im Sensemaking erklärt.

Item Type: Thesis
Dissertation Type: Single
Date of Defense: 23 May 2024
Subjects: 300 Social sciences, sociology & anthropology > 350 Public administration & military science
Institute / Center: 11 Centers of Competence > Center of Comptetence for Public Management (KPM)
03 Faculty of Business, Economics and Social Sciences
Depositing User: Hammer Igor
Date Deposited: 27 Nov 2024 11:21
Last Modified: 01 Jan 2025 21:58
URI: https://boristheses.unibe.ch/id/eprint/5653

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